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Parkettboden abschleifen

Parkettboden abschleifen

Ein Parkettboden überzeugt mit einer beeindruckenden Liste an Vorteilen und zählt nicht von ungefähr zu den beliebtesten Belägen Deutschlands. Die Dielen weisen eine lange Haltbarkeit auf, sie sind widerstandsfähig und bringen in jeden Raum ein ehrliches und authentisches Flair. Zugegeben, im Vergleich mit Vinylböden oder Laminat zieht der Holzboden in Sachen Reinigung und Pflege wohl eher den Kürzeren, er benötigt mehr Aufmerksamkeit. Dafür bringt er eine Eigenschaft mit, welche kein synthetischer Belag dieser Welt bietet: Sie können Ihren Parkettboden abschleifen! Der Alltag hinterlässt Spuren auf den Holzdielen, über die Jahre entstehen immer mehr Kratzer und Dellen. Ein Holzboden bietet Ihnen die Möglichkeit, diese Schäden zu entfernen und den Belag in völlig neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Allerdings sprechen wir hier von keinem sonderlich kleinen Projekt. Die Arbeiten sind umfangreich und verzeihen nur wenige Fehler. Die Entscheidung zur Generalrenovierung sollte also erst dann gefällt werden, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Zudem sollten Sie sich überlegen, die Verantwortung in die fähigen Hände eines Profis zu legen. Wir möchten Ihnen mit diesem Artikel eine Entscheidungshilfe an die Hand geben und ihnen zusätzlich alle Infos zu liefern, die Sie rund um das Projekt „Parkettboden abschleifen“ unbedingt bedenken sollten. Und sollten Sie die ganze Angelegenheit tatsächlich selbst in Angriff nehmen, bringen wir Sie mit diesem Leitfaden Schritt für Schritt durch die Renovierung Ihres Holzbodens.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Der Aufbau eines Parkettbodens: So wichtig ist die Nutzschicht
  2. Parkettboden abschleifen: In Eigenregie oder ein Fall für den Profi?
    2.1 Direkter Kostenvergleich: Experte vs. Heimwerker
    2.2 Parkettboden abschleifen: Mit diesen Problemen müssen Sie rechnen
  3. So finden Sie den richtigen Fachbetrieb
  4. Parkettboden abschleifen: Ihr nächstes DIY-Projekt
    4.1 So bereiten Sie sich vor
    4.2 Dieses Material und Werkzeug benötigen Sie
  5. Parkettboden abschleifen
    5.1 Grobschliff
    5.2 Zwischenschliff
    5.3 Feinschliff
  6. Parkettboden abschleifen: Die Oberflächenbehandlung
    6.1 Parkettboden mit Lack versiegeln
    6.2 Parkettboden mit Öl behandeln
  7. Fazit: Gehen Sie Kompromisse ein

1. Der Aufbau eines Parkettbodens: So wichtig ist die Nutzschicht

Auf dem Holzbodenmarkt sind verschiedene Dielenvarianten erhältlich. Dazu zählt neben den aus einem einzigen Stück Holz gefertigten Massivdielen auch die klassische Parkettdiele. Die besteht üblicherweise aus zwei oder drei, quer zueinander verklebten Schichten. Die mittlere Lage fungiert dabei als Trägerschicht für die obere Nutz- bzw. Deckschicht, die aus Echtholz besteht. Die optionale dritte bzw. unterste Lage ist als Gegenzug gedacht. Der große Vorteil der Parkettdielen: Aufgrund dieses Aufbaus sind sie im Vergleich zu Massivdielen merklich formstabiler. Auch preislich bewegen wir uns bei Parkettdielen in deutlichen angenehmeren Bereichen, bestehen Träger- und Gegenzugsschicht im Normalfall doch aus günstigerem Holz. Allerdings lässt sich ein Fertigparkettboden nicht so oft abschleifen wie die massive Variante.
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Stärke der Nutzschicht legen. Sie ist entscheidend dafür, wie oft Sie Ihren Parkettboden abschleifen können. Üblicherweise bewegen wir uns hier in einem Bereich von 2,5 bis 6 mm. Jede Renovierung entfernt rund 0,5 mm Holz von der Oberfläche und somit auch jeglichen Rest der alten Versiegelung – egal ob Lack oder Öl. Die Deckschicht muss mindestens 2 mm stark sein.
Parkettdielen mit einer 4 mm dicken Deckschicht lassen sich zwei bis drei Mal auf vernünftige Weise renovieren. Bei einer 6 mm starken Variante haben Sie etwas mehr Spielraum. Bedenken Sie diesen Umstand also unbedingt beim Einkauf. Und fällen Sie die Entscheidung für die vollständige Renovierung Ihres Parkettbodens nicht allzu leichtfertig. Sollten Sie sich unsicher über die tatsächliche Stärke der Nutzschicht sein, messen Sie am besten an einem Reststück nach. Die Deckschicht hebt sich im Querschnitt klar von den anderen Lagen ab.

Aber Vorsicht: Sollten Sie sich für Fertigparkett auf einer MDF-/HDF-Trägerplatte entschieden haben, raten wir dringend von jeglichen Abschleifarbeiten ab. Kommt die Mittellage nämlich mit Feuchtigkeit in Kontakt – was bei zu starkem Abschliff schnell passieren kann – quillt sie auf, verformt sich und beschädigt den Parkettboden.

2. Parkettboden abschleifen: In Eigenregie oder ein Fall für den Profi?

Einer der wichtigsten Punkte einer Renovierung eines Parkettbodens steht an, bevor die Schleifmaschine überhaupt zum ersten Mal eingeschaltet wird. Die Rede ist von der Kostenberechnung. Vergleichen Sie dabei auf jeden Fall mehrere Handwerker-Angebote miteinander und überlegen Sie, welche Arbeiten Sie gegebenenfalls selbst übernehmen könnten. Was Punkt zwei betrifft, sollten Sie jedenfalls unbedingt ehrlich zu sich selbst sein: Reicht das handwerkliche Talent aus, um bestimmte Arbeiten zu erledigen? Sie sie am Ende dazu fähig, das gesamte Projekt allein zu stemmen? Oder gibt es jemanden in der Familie bzw. im Freundeskreis, der handwerklich gut genug unterwegs ist, um den Parkettboden abschleifen und neu behandeln zu können?
Um die Entscheidung zu erleichtern, vergleichen wir in diesem Abschnitt beide Herangehensweisen miteinander. Wie hoch wären die Kosten, wenn Sie einen Profi beauftragen? Wo gibt es Einsparungspotenzial? Plus: An welcher Stelle kann was genau schiefgehen?

2.1. Direkter Kostenvergleich: Experte vs. Heimwerker

Die Schleifarbeiten selbst auszuführen ist ein guter Weg, um Geld zu sparen. Völlig ohne Ausgaben geht diese Arbeit dennoch nicht über die Bühne. Folgende Punkte müssen Sie in das Budget mitaufnehmen:

  • Miete für Parkettschleifmaschine (inkl. Schleifmittel): ca. 90 € pro Tag
  • Miete für Eckschleifmaschine (inkl. Schleifmittel): ca. 50 € pro Tag
  • Oberflächenversiegelung: 3 €/m² für Lack, 1 €/m² für Öl

Dazu kommen weitere kleine Posten wie Klebeband, Abdeckfolie, Schutzkleidung (inkl. Masken), Gehörschutz, Sprit für die Fahrt zum Baumarkt etc. Vergessen Sie zudem nicht die zeitliche Belastung! Einen Parkettboden abzuschleifen ist ein umfangreiches Projekt, das viel von ihrer Freizeit und ihrem Wochenende belegen wird.

Wie viel ein Profi bzw. ein Fachbetrieb unterm Strich tatsächlich kosten wird, ist sehr schwer vorherzusagen. Dazu variieren die Preise regional bedingt zu stark. Außerdem sind Größe und Beschaffenheit der zu bearbeitenden Fläche wichtige Faktoren. So verlangen manche Firmen bei besonders kleinen Räumen einen Aufschlag auf den normalen Quadratmeterpreis. Die Streuung der unterschiedlichen Angebote wird Sie vermutlich überraschen. Sie sehen, die Auswahl wird keine leichte Aufgabe.

Um dennoch ein Verständnis der ungefähren Kosten zu vermitteln, gehen wir an diesem Punkt von einem Beispielboden mit einer Fläche von 10 m² aus. Die Kosten würden sich wie folgt darstellen:

  • Parkettboden abschleifen: 250-500 €
  • Sockelleisten montieren: 30-40 €
  • Reinigung: 40-50 €
  • Oberflächenbehandlung: 50-100 €
  • Fahrtkosten (je Anfahrt): 30 €

Die Renovierung eines Parkettbodens ist kein Projekt, das an einem Tag abgeschlossen werden kann. Beim Kostenpunkt „Fahrtkosten“ müssen Sie also mit einer Vervielfachung rechnen. Ebenfalls wichtig: Die Neu-Versiegelung mit Lack ist deutlich aufwendiger als jene mit Öl. Das treibt die Kosten zusätzlich nach oben.

2.2. Parkettboden abschleifen: Mit diesen Problemen müssen Sie rechnen

Wie heißt es so schön: Übung macht den Meister. Kein Hand- oder Heimwerker arbeitet von Beginn an perfekt. Allerdings ist die Renovierung eines Parkettbodens ein Projekt, welches keine Fehler erlaubt. Geht etwas schief, ist das nicht nur ärgerlich, der Schaden könnte sogar so groß sein, dass die Dielen nicht mehr zu retten sind. Wer seinen Parkettboden abschleifen will, der muss folgende Stolperfallen immer im Hinterkopf haben:

  • Ruhige Hand: Beim Abschleifen von Parkettböden ist ruhiges und gleichmäßiges Arbeiten besonders wichtig. Andernfalls entstehen Dellen, Rillen und Unebenheiten.
  • Druck: Zu viel Druck ist beim Abschleifen unbedingt zu vermeiden. Die Maschine selbst sollte nie auf voller Power laufen. In beiden Fällen wäre die Wärmeentwicklung zu groß, die Parkettdielen würden unweigerlich Schaden nehmen (Senk- oder Brandspuren).
  • Unebenheiten: Der Untergrund muss unbedingt zu 100 % eben sein. Ist dies nicht der Fall, besteht bei dünnem Parkett die Gefahr, dass durch das Abschleifen der Deckschicht die Trägerschicht freigelegt wird.
  • Lackreste: Wer bei der Entfernung der alten Lackbehandlung nicht exakt arbeitet, bekommt später ein Problem. Die Lackreste sind zunächst nämlich nicht sichtbar, sondern treten erst nach dem neuerlichen Versiegeln in Erscheinung. Es entstehen gelbliche Flecken.
  • Farböl: Wer den Parkettboden mit farbpigmentiertem Pflegeöl behandeln möchte, der muss beim Abschleifen besonders sorgfältig sein. Unregelmäßigkeiten würden durch die Farbe im Öl nämlich noch deutlicher betont werden. Ein darauffolgendes erneutes Abschleifen des Öls würde nur bedingt Abhilfe schaffen. Das Präparat wäre bereits ins Öl eingedrungen, im Fugenbereich bliebe eine Verfärbung deutlich sichtbar.
  • Lack: Eine Versiegelung mit Lack herzustellen ist deutlich schwieriger, als es zunächst den Anschein macht. Sie müssen sehr zügig arbeiten und haben nach nur wenigen Augenblicken keine Chance mehr, nochmals zu bereits bearbeitenden Bereichen zurückzugehen – ohne die Versiegelung zu zerstören.

3. So finden Sie den richtigen Fachbetrieb

Die Formel ist ziemlich einfach: Erfahrung – Ja, bitte! Schnäppchenpreisen – Nein, danke! Bei den Super-Sonderangeboten gibt es in der Regel nämlich gleich mehrere Stolpersteine im Hintergrund. Schlechte Qualität, kein Kundenservice, fragwürdige Arbeitsbedingungen etc. Dann lieber doch zum Traditionsunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Ein Preisvergleich ist sowieso immer eine gute Idee. Bedenken Sie dabei unbedingt auch die Distanz zum jeweiligen Kandidaten. Große Entfernungen schlagen mit entsprechend höheren Fahrtkosten zu Buche. Kleiner Tipp: Manche Firmen haben kein Problem damit, sich mit ihren Kunden auf Fahrtpauschalen zu eignen.

Erkundigen Sie sich außerdem, welche Nebenarbeiten im Kostenvoranschlag enthalten sind. Müssen Bodenreinigung und die Montage von Fußleisten extra bezahlt werden oder sind sie Teil des Gesamtpakets? Der angesprochene Kostenvoranschlag bietet Ihnen zudem die Möglichkeit, sich mit allen notwendigen Arbeitsschritten auseinanderzusetzen und dadurch eventuell noch Einsparungsmöglichkeiten zu finden. Die Endreinigung ist beispielsweise etwas, was Sie auch ohne Probleme selbst übernehmen könnten.

4. Parkettboden abschleifen: Ihr nächstes DIY-Projekt

Für erfahrene Heimwerker, die im besten Fall bereits einmal einen Parkettboden abschleifen durften, ist die Durchführung der Renovierung als DIY-Projekt ein durchaus stemmbares Projekt. Wer sich erstmals dieser Herausforderung stellen möchte, der sollte sich auf jeden Fall einen erfahrenen Helfer an die Seite holen. Vergewissern Sie sich im Vorfeld außerdem, dass die Deckschicht Ihres Parkettbodens auch wirklich stark genug ist, um (ein weiteres Mal) abgeschliffen werden zu können. Sind Sie sich diesbezüglich unsicher, raten wir dazu, den Parkettboden nur anzuschleifen und danach sofort wieder zu ölen. Das entspräche einer professionellen Parkettreinigung. Aber Achtung: Dieser Vorgang ist nur bei einer mit Öl behandelten Oberfläche möglich.

4.1. So bereiten Sie sich vor

Der Raum muss völlig leer sein, der Boden komplett sauber. Demontieren Sie nach Möglichkeit auch die Sockelleisten, da sonst jener Bereich des Parketts, der normalerweise von ihnen verdeckt wird, nicht abgeschliffen werden könnte. Entfernen Sie Gardinen und Vorhänge, diese würden durch den beim Abschleifen umherfliegenden Staub ansonsten stark verschmutzt. Der Abschliff selbst geht in mehreren Durchgängen vor sich, die wir Ihnen im nächsten Kapitel näher vorstellen werden. Alle Durchläufe haben eines gemeinsam: Am Ende steht eine gründliche Reinigung auf dem Programm. Besen und Staubsauger sind dafür normalerweise ausreichend. Starten sie den folgenden Schleifdurchgang erst, wenn der Boden frei von Staub und gänzlich aufgetrocknet ist.

4.2. Dieses Material und Werkzeug benötigen Sie

Ambitionierte und erfahrene Heimwerker verfügen üblicherweise über einen gut gefüllten Werkzeugkasten. Das ist zwar hilfreich, wenn die Abschleifung eines Parkettbodens auf dem Programm steht, für diese Arbeit sind allerdings folgende spezielle Geräte notwendig, die im Vorfeld gekauft oder gemietet werden können:

  • Parkettschleifmaschine (in jedem Baumarkt zur Miete erhältlich)
  • Eck- und Randschleifmaschine (für schwierig zugängliche Bereiche)
  • Schutzausrüstung (Brille, Maske, Gehörschutz)
  • Festes Schuhwerk und Knieschoner (falls nicht vorhanden)

Üblicherweise erhalten Sie gemeinsam mit der Schleifmaschine auch eine detaillierte Gebrauchsanweisung. Es kann allerdings nicht schaden, sich zusätzlich sämtliche relevanten Funktionen vor Ort vom Baumarktmitarbeiter erklären zu lassen.

5. Parkettboden abschleifen

Das Wichtigste beim Abschleifen Ihres Parkettbodens ist eine ruhige, gleichmäßige Arbeitsweise. Der Umgang mit einer Schleifmaschine ist allerdings nicht so einfach und bedarf einiger Übung. Entleeren Sie den Staubsack regelmäßig und lagern Sie die Reste im Freien.

5.1. Grobschliff

Beim Grobschliff werden Schleifmittel mit der Körnung ca. 40 eingesetzt. Er erfolgt diagonal zur Maserung des Holzes und dient zur Entfernung der alten Versiegelung und von oberflächlichem Schmutz. In Randbereichen, Ecken und schwer zugänglichen Arealen kommt die Rand- oder die Eckschleifmaschine zum Einsatz. Achten Sie darauf, dass kein Übergang zwischen den großen Flächen und den Rändern zu sehen ist. Wir empfehlen dringend, während den Arbeiten eine Atemschutzmaske und einen Gehörschutz zu tragen. Müssen Sie an den Rändern zu den kleineren Schleifmaschinen greifen, sind Knieschoner hilfreich.

5.2. Zwischenschliff

Dabei kommen Schleifmittel mit der Körnung ca. 60 zum Einsatz, das Entstehen einer rauen Oberfläche soll nämlich unbedingt vermieden werden. Sind beim Grobschliff Schleifspuren entstanden, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, die zu entfernen. Auch hier ist die Arbeitsrichtung diagonal zur Holzmaserung bzw. zur Verlegerichtung. Sollte der Parkettboden vor Beginn der Renovierung Schäden aufgewiesen haben, muss der Zwischenschliff so oft wiederholt werden, biss diese Macken vollständig entfernt sind. Wichtig: Nach jedem Durchgang ist zwingend eine Reinigung notwendig.

5.3. Feinschliff

Hier wird quer oder parallel zum Lichteinfall gearbeitet. Beim Feinschliff kommen Schleifmittel mit einer Körnung von ca. 120 zum Einsatz, Ziel ist die weitestgehende Glättung der Oberfläche. Sollten noch Schäden vorhanden sein, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sie mittels Kitt oder einem Holzreparaturset zu beheben. Nach dem Feinschliff steht die Endreinigung an, die nochmals große Sorgfalt verlangt. Vergessen Sie dabei nicht auf Stellen wie Fensterbänke oder Holzstaub. Starten Sie die Oberflächenbehandlung erst, wenn der Boden völlig frei von Staubrückständen ist.

6. Parkettboden abschleifen: Die Oberflächenbehandlung

Für die Oberflächenbehandlung Ihres Parkettbodens stehen Ihnen grundsätzlich zwei Optionen zur Verfügung: Lack oder Öl. Abhängig von Ihrer Entscheidung, stehen folgende Arbeitsschritte an:

6.1. Parkettboden mit Lack versiegeln

Die Oberflächenbehandlung mit Lack läuft üblicherweise in zwei Schritten ab. Schritt eins ist die Grundierung, welche nochmals angeschliffen werden muss, nachdem sie getrocknet ist. Schritt zwei ist das Auftragen des Lacks selbst. Dieses erfolgt abschnittweise, aber möglichst zügig. Widmen Sie sich zunächst den Randbereichen und verwenden Sie dafür einen Pinsel. Erst danach greifen Sie zur Rolle. Beginnen Sie dabei stets auf jener Seite, welcher der Eingangstür gegenüberliegt. Vermeiden Sie während den Arbeiten und der Trocknungsphase direktes Sonnenlicht. Dieses könnte den Lack unter Umständen zu stark erwärmen und zur Blasenbildung führen.

Das Auftragen des Lacks können Sie mehrmals wiederholen, zwei oder drei Schichten sind kein Problem. Allerdings müssen Sie nach jeder neuen Schicht eventuell auch einen neuen Anschliff durchführen. Die letzte Lackschicht muss für mindestens 24 Stunden trocknen, ehe Sie den Boden wieder betreten können. Schwere Möbel und Teppiche sollten Sie erst zwei Wochen nach Abschluss der Arbeiten wieder auf dem Parkett platzieren.

Die Oberflächenbehandlung mit Lack hat einige Vorteile. Die Schutzwirkung gegenüber Feuchtigkeit ist besonders stark, da der Lack für eine geschlossene Versiegelung sorgt. Zudem ist – im Gegensatz zu Öl – keine Auffrischung notwendig. Aber: Schäden in der Lackschicht lassen sich nicht lokal ausbessern. Ist ein Kratzer zu tief, muss in der Regel der komplette Boden renoviert werden.

6.2. Parkettboden mit Öl behandeln

Wie beim Auftragen von Lack gilt auch hier: direkte Sonneneinstrahlung ist nach Möglichkeit zu vermeiden! Achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur bei maximal 25 °C liegt. Eine Grundierung ist in diesem Fall nicht nötig, zwei Durchgänge müssen dennoch sein.

Auf Durchgang eins folgt die maschinelle (oder händische) Einarbeitung des Präparates ins Holz. Überschüssiges Öl wird dabei entfernt. Nun ist eine mindestens 12-stündige Trocknungsphase nötig, erst dann können Sie den zweiten Durchgang starten. Reiben Sie den Parkettboden nach dem erneuten Einarbeiten des Öls komplett trocken. Die folgende Ruhephase sollte mindestens 24 Stunden lang sein.

Im Gegensatz zum Lack ist die Schutzwirkung von Öl nicht ganz so umfassend, allerdings bleiben die natürlichen Eigenschaften des Holzes erhalten. Das heißt, dass der Naturwerkstoff weiterhin atmen kann und so das Raumklima positiv beeinflusst. Weiterer Vorteil: Kratzer und Dellen lassen sich lokal ausbessern. Allerdings steht in regelmäßigen Abständen die Auffrischung der Oberflächenbehandlung mit Öl auf dem Programm.

7. Fazit: Gehen Sie Kompromisse ein

Parkettboden abschleifen – ein Projekt, das für ungeübte Heimwerker nur bedingt geeignet ist. Die Fehlerquellen sind zu vielfältig, mögliche Beschädigungen am Parkett lassen sich nicht mehr ausbessern. Unterm Strich ist es wohl die klügere Entscheidung, die Arbeiten in die versierten Hände eines Profis zu legen. Aber: Besonders bei viel Bodenfläche kann die Rechnung für den Fachbetrieb durchaus gesalzen ausfallen, was wiederum dafürspricht, die Arbeiten doch selbst durchzuführen – zumindest dann, wenn Sie ein erfahrener Heimwerker sind.
Vor- und Nachteile bringen beide Varianten mit. Eine klare Empfehlung für die eine oder andere Vorgehensweise können wir an dieser Stelle also nicht aussprechen. Deshalb raten wir: Gehen Sie Kompromisse ein! Der Profi übernimmt Abschleifen und Versiegeln, Sie selbst kümmern sich um kleinere Neben- und Nacharbeiten wie die (De-)Montage der Sockelleisten oder die Reinigung.
Beschäftigen Sie sich im Vorfeld gut mit den zur Verfügung stehenden Handwerkeroptionen und holen Sie mehrere Vergleichsangebote ein. So bekommen Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Plus: Wer sich einen Fachmann ins Haus holt, kann alleine durch Beobachten viel lernen!