DER LIFESTYLE BLOG
Message INFO@HOLZBODEN-TRAUMBODEN24.DE
Schlossdielen versiegeln

Schlossdielen versiegeln

Schlossdielen erfüllen einen Raum mit Wärme, Natürlichkeit und Gemütlichkeit – und zwar über viele, viele Jahre. Denn Holz ist an sich ein sehr robuster und stabiler Werkstoff. Jedoch können ihm äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit und Verschmutzungen im Laufe der Zeit zusetzen. Kratzer und Flecken sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch zu nachhaltigen Beschädigungen des Holzbodens führen. Ohne einen geeigneten Schutz geht es also nicht. Sie können die Schlossdielen wahlweise versiegeln (lackieren) oder ölen. Beide Oberflächen haben ihre Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden näher beleuchten. Im Vordergrund wird in diesem Beitrag die Lackierung stehen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Schlossdielen behandeln mit Lack oder Öl
    1.1 Öl
    1.2 Lack
  2. Vor- und Nachteile von Lack
  3. Lack ist nicht gleich Lack
    3.1 Ein-, Zwei- oder Drei-Komponenten-Lack?
    3.2 Umweltschutz und Nachhaltigkeit
  4. Schlossdielen versiegeln: Werkzeuge und Materialien
  5. Schlossdielen Schritt für Schritt versiegeln
    5.1 Schritt 1: Der Grundschliff
    5.2 Schritt 2: Die Reinigung
    5.3 Schritt 3: Die Grundierung
    5.4 Schritt 4: Der erste Lackauftrag
    5.5 Schritt 5: Der Anschliff
    5.6 Schritt 6: Der finale Lackauftrag
  6. Schlossdielen versiegeln: Die Trockenzeit
  7. So bringen Sie Farbe ins Spiel
  8. Versiegelte Schlossdielen richtig reinigen und pflegen
  9. Unser Fazit: Schlossdielen versiegeln

1. Schlossdielen behandeln mit Lack oder Öl

Eine der wichtigsten Fragen, die Sie sich im Laufe einer Verlegung von Schlossdielen stellen müssen, ist die Frage nach der Oberflächenbeschichtung: Lack oder Öl? Eine von beiden muss es werden, denn die Oberfläche übernimmt wichtige Schutzfunktionen und ist zu großen Teilen für die Haltbarkeit des Holzbodens verantwortlich. Welche der beiden Varianten Sie wählen, ist weitgehend Geschmackssache. Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, erklären wir Ihnen kurz die Unterschiede von Öl und Lack.

1.1. Öl

Geölte Schlossdielen sehen sehr natürlich aus und die schöne Maserung wird durch eine Behandlung mit Öl zusätzlich betont. Da es tief in das Holz eindringt und keinen festen Film auf der Oberfläche bildet, bleibt die Atmungsaktivität des Holzes erhalten und hilft dabei, das Raumklima zu regulieren. Ein geölter Holzboden kann zudem partiell abgeschliffen und renoviert werden. Zu den Schattenseiten der Oberfläche gehört zum einen der geringere Schutz, den sie bietet, und zum anderen der höhere Pflegeaufwand – insbesondere was das regelmäßige Nachölen betrifft.

1.2. Lack

Lackierte Schlossdielen besitzen dagegen eine sehr zuverlässige Schutzschicht, denn bei der Versiegelung handelt es sich um einen festen Film, der weder Feuchtigkeit noch Schmutz durchlässt. Dadurch halten sie selbst starken Beanspruchungen stand. Weiterhin gestalten sich Reinigung und Pflege etwas einfacher als bei geölten Schlossdielen, denn die lackierte Oberfläche ist weniger empfindlich und muss selbst nach Jahren nicht nachbehandelt werden. Aber auch Lack hat Nachteile: Er nimmt dem Holz die Fähigkeit zu atmen sowie seine natürlichen Eigenschaften. Zudem kann ein lackierter Holzboden nur im Ganzen abgeschliffen und renoviert werden.

2. Vor- und Nachteile von Lack

Wie im Absatz zuvor bereits angeschnitten, gibt es also sowohl Pros als auch Kontras für das Schlossdielen versiegeln. Für eine bessere Übersicht haben wir Ihnen noch einmal alle Vor- und Nachteile aufgelistet:

Vorteile Nachteile
    • fester Schutzfilm, der Schmutz und Feuchtigkeit daran hindert, in das Holz einzudringen
    • leicht zu reinigen und zu pflegen
    • widerstandsfähig und belastbar
    • lange Nutzungsdauer
    • farbige Lacke möglich
    • keine regelmäßige Auffrischung notwendig
    • geruchsneutral
    • fester Schutzfilm lässt das Holz nicht weiter atmen und unterbindet die Regulierung des Raumklimas
    • lokales Abschleifen nicht möglich
    • große oder tiefe Kratzer beeinträchtigen die Schutzfunktion von lackierten Dielen

3. Lack ist nicht gleich Lack

Wer schon einmal im Geschäft einen Blick auf das Regal geworfen hat, in dem die Lacke stehen, weiß: Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Produkten, die sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ihres Preises unterscheiden. Wir empfehlen Ihnen, auf einen hochwertigen Lack zu setzen und die Finger von Billigangeboten zu lassen. Die Versiegelung sollte außerdem zum Einsatzort und zu den Schlossdielen passen.

3.1. Ein-, Zwei- oder Drei-Komponenten-Lack?

Praktisch sind Ein-Komponenten-Lacke. Bei diesen entfällt das Mischen und Sie können den Lack sofort auf die Schlossdielen auftragen. Wasserlösliche Produkte aus Acryl lassen sich übrigens am leichtesten auf dem Boden verteilen. Widerstandsfähiger und langlebiger ist allerdings eine Oberfläche aus einem Zwei- oder Drei-Komponenten-Lack. Wichtig ist dabei aber die richtige Anwendung: Im Vorfeld müssen diese Lacke sorgfältig und im richtigen Verhältnis der Inhaltsstoffe gemischt werden. Dafür braucht man durchaus ein wenig Erfahrung.

3.2. Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Lacke hatten lange einen schlechten Ruf und galten als umweltschädlich und ungesund. Das lag an den Lösemitteln, die Bestandteil viele Produkte waren. Die Zeiten haben sich aber glücklicherweise geändert und die meisten Lacke basieren heute auf Wasser und sind absolut harmlos für Mensch und Natur.

4. Schlossdielen versiegeln: Werkzeuge und Materialien

Nichts ist ärgerlich, als wenn Sie während der Lackierung feststellen, dass Material oder ein Werkzeug fehlt. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir Ihnen alles, was Sie für das Projekt „Schlossdielen versiegeln“ benötigen, zusammengetragen:

Materialien

  • ausreichend Lack
  • Grundierung
  • Fugenkitt oder Fugenfüller

Werkzeuge

  • Bodenschleifmaschine (nach Bedarf)
  • Besen, Staubsauger und fusselfreies, feuchtes Tuch
  • Schleifpapier mit 120er- oder 150er-Körnung
  • Pinsel, Rolle und Teleskopstange
  • Handschuhe, Schutzbrille und Schutzmaske
  • Wanne bzw. Schale, in der Sie den Lack anrühren

5. Schlossdielen Schritt für Schritt versiegeln

Das Versiegeln von Schlossdielen ist nicht besonders schwer, sodass Sie es ruhigen Gewissens selbst in Angriff nehmen können. Es folgt immer demselben Schema: abschleifen, reinigen, lackieren, nachschleifen, lackieren und fertig!

Expertentipp:
Handelt es sich um Schlossdielen, die schon sehr in die Jahre gekommen sind und tiefe Kratzer sowie Kerben aufweisen? Dann ist vor dem Lackieren der richtige Moment dafür, diese zu beheben. Füllen Sie die entsprechenden Stellen einfach mit Holzkitt.

5.1. Schritt 1: Der Grundschliff

Räumen Sie alle Möbel und weiteren Einrichtungsgegenstände aus dem Raum, in dem Sie die Schlossdielen versiegeln wollen, raus. Die Sockelleisten müssen Sie ebenfalls entfernen, bevor es losgeht. Sobald der Holzboden freigeräumt ist, können Sie ihm mithilfe einer Bodenschleifmaschine den ersten Grundschliff verpassen. Es ist nicht notwendig, eine Schleifmaschine zu kaufen, denn in vielen Baumärkten stehen die Geräte zum Ausleihen zur Verfügung.

5.2. Schritt 2: Die Reinigung

Beim Grundschliff entsteht viel Staub und Schmutz, deshalb erfolgt nun erst einmal eine gründliche Reinigung des Bodens und des gesamten Raumes. Fegen Sie zunächst den groben Schmutz mit dem Besen zusammen und gehen Sie anschließend mit dem Staubsauger an die Feinarbeit. Die Schlossdielen müssen wirklich picobello sauber sein, da der Lack sonst nicht richtig aufgetragen werden kann.

Achtung: Die Reinigung erfolgt nur trocken mit dem Staubsauger.

5.3. Schritt 3: Die Grundierung

Alles wieder blitzeblank? Dann ist nun Zeit für die Grundierung. In einigen Lacken ist diese bereits enthalten. Falls nicht, gehen Sie folgendermaßen vor: Mischen Sie das Präparat vor Gebrauch gut durch. Danach in eine Wanne kippen und von da aus mit einer Rolle verteilen. Beginnen Sie dabei an der Wand, die gegenüber der Zimmertür liegt, damit Sie zum Verlassen des Raumes nicht auf die frisch grundierte Oberfläche treten müssen. Mit einem Pinsel gelangen Sie übrigens besser in die Ecken. Grundsätzlich gilt: Gehen Sie quer zur Maserung des Holzes vor und rollen Sie die Grundierung dann entlang der Holzzeichnung aus. Es hat sich bewährt, mit je 20 Zentimeter überlappend zu arbeiten. Nach dem Grundieren muss der Boden rund zwei bis vier Stunden trocknen.

5.4. Schritt 4: Der erste Lackauftrag

Jetzt ist endlich der Lack an der Reihe! Beim Auftragen gehen Sie genauso vor wie bei der Grundierung: Der Start ist gegenüber der Tür und lackiert wird mithilfe der Rolle immer mit der Maserung. Die erste Lackschicht braucht dann gut 12 Stunden Ruhe, um zu trocknen. Am besten nutzen Sie dafür die Nacht. Nicht wundern, wenn Sie am nächsten Morgen aufgestellte Holzfasern bemerken und Ihnen die Bodenoberfläche sehr rau vorkommt. Das ist ganz normal und wird beim nächsten Schritt behoben.

5.5. Schritt 5: Der Anschliff

Wie bereits erwähnt, werden mit dem nächsten Anschliff die aufgestellten Holzfasern entfernt und der Boden schön geglättet, damit die finale Lackschicht gelingt. Nehmen Sie zum Anschleifen Schleifpapier mit einer Körnung zwischen 120 und 150, das Sie in eine Einscheibenmaschine einsetzen oder einfach per Hand verwenden. Da es sich dabei erneut um eine staubige Angelegenheit handelt, steht danach erst einmal wieder eine gründliche Reinigung mit dem Staubsauger auf dem Programm.

5.6. Schritt 6: Der finale Lackauftrag

Nun sind Sie fast am Ziel! Öffnen Sie die Lackdose und lassen Sie den Inhalt etwa 15 Minuten atmen – ähnlich wie bei Rotwein. Danach rühren Sie den Inhalt gut um, damit sich alle Bestandteile des Lacks gleichmäßig verteilen. Und dann kann es auch schon losgehen.

Hinweis: Vor und während Sie die Schlossdielen versiegeln, sollte möglichst keine direkte Sonneneinstrahlung auf den Boden fallen, um eine Erwärmung des Holzes zu vermeiden.

Arbeiten Sie analog zur Grundierung. Fangen Sie in den Ecken mit dem Pinsel an und wechseln Sie dann zur Rolle und den größeren Flächen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass genug Lack auf die Schlossdielen gelangt. Als Richtwert gilt 120 Gramm pro Quadratmeter. Der Lack lässt sich besser verteilen, wenn Sie die Rolle sanft über die Oberfläche gleiten lassen und möglichst wenig Druck ausüben. Damit eine ausreichend dicke Schutzschicht entsteht, muss der finale Lackiervorgang bis zu drei Mal wiederholt werden.

6. Schlossdielen versiegeln: Die Trockenzeit

Nachdem Sie die oben genannten Schritte ausgeführt haben, ist ein wenig Geduld gefragt. Frisch lackierte Schlossdielen sollten Sie nämlich mindestens 24 Stunden lang trocknen lassen, bevor Sie damit beginnen, die Möbel zurück zu räumen. Stellen Sie nicht direkt alle Einrichtungsgegenstände wieder auf, sondern warten Sie mit dem schweren Mobiliar und mit dicken Teppichen noch weitere zwei Wochen. Ihr Holzboden wird es Ihnen danken! Beschleunigt wird der Trocknungsprozess durch regelmäßiges Lüften.

7. So bringen Sie Farbe ins Spiel

Sie lieben es bunt? Dann haben wir gute Nachrichten: Lack ist nicht nur in einer farblosen Variante erhältlich, sondern auch in vielen verschiedenen Farbtönen.

Achtung: Die Entscheidung zu farbenfrohen Schlossdielen will gut überlegt sein. Das Entfernen eines Farblacks ist mit einigem Aufwand verbunden, also folgen Sie besser nicht jedem neuen Trend. Zudem nehmen nicht alle Holzarten den farbigen Lack gleich gut an, machen Sie im Vorfeld lieber einen Test, bevor Sie großflächig arbeiten. Bedenken Sie außerdem, dass es einige pigmentierte Farblacke gibt, die so deckend sind, dass die natürliche Holzzeichnung durch das Versiegeln verloren geht.

8. Versiegelte Schlossdielen richtig reinigen und pflegen

Ein großer Vorteil von versiegelten Schlossdielen ist ihre Pflegeleichtigkeit. Besen und Staubsauger genügen, um den Holzboden sauber zu halten. Im Idealfall weisen die Geräte keine scharfen Kanten auf und besitzen weiche Bürsten, denn die Lackoberfläche darf nicht beschädigt werden. Hin und wieder können Sie die Schlossdielen auch feucht wischen oder eine Politur auftragen. Der Lappen sollte aber nicht zu nass sein.

Wie lange die Lackschicht hält, ist von der Dicke sowie von der Beanspruchung abhängig. In stark frequentierten Räumen nutzt sich der Boden sicher schneller ab als in einem Gästezimmer oder dem Schlafzimmer. Grundsätzlich handelt es sich bei lackierten Schlossdielen um einen robusten und widerstandsfähigen Untergrund, der Sie über viele Jahre begleiten wird.

9. Unser Fazit: Schlossdielen versiegeln

Schlossdielen lackieren Sie nicht mal so nebenbei. Es braucht viel Zeit und Sorgfalt sowie die passenden Werkzeuge und Materialien. Bereiten Sie also alles gut vor, damit Sie die einzelnen Arbeitsschritte nicht unnötig unterbrechen müssen. Vergessen Sie dabei auch nicht die Tatsache, dass Sie die Möbel und Einrichtungsgegenstände für eine Weile woanders unterstellen müssen. Ein wenig Chaos im Zuhause ist also vorprogrammiert.
Selbst wer nicht viel Erfahrung damit hat, Schlossdielen zu versiegeln, kann das Projekt selbst in Angriff nehmen. Am einfachsten gelingt das Vorhaben mit einem Ein-Komponenten-Lack auf Wasserbasis, seine Anwendung birgt die wenigsten Fehlerquellen. Wer sich die Versiegelung nicht zutraut oder nicht genügend Zeit dafür hat, legt das Versiegeln der Schlossdielen einfach in die Hände eines erfahrenen Fachmanns. Das kostet zwar ein wenig mehr, führt aber auf schnellstem Wege zum gewünschten Erfolg.