Vinylböden für unterschiedliche Einsatzbereiche
Vinyl ist nicht gleich Vinyl. Einige Produkte sind widerstandsfähiger als andere, halten stärkeren oder weniger starken Belastungen stand. Mit dem bloßen Auge können Sie nicht erkennen, wie robust ein Vinylboden ist und ob er besser im privaten Umfeld, in einem öffentlichen Bereich oder in der Industrie genutzt werden sollte. Ein Blick auf die Nutzungsklasse gibt aber Aufschluss. Wer diese bestimmt, was sie bedeutet und wie Sie einen Vinylboden in einer geeigneten Nutzungsklasse finden, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Bedeutung hat die Nutzschicht eines Vinylbodens?
- Wer legt die Nutzungsklassen fest?
- Die Nutzungsklassen von Vinyl Laminat
3.1 Privater Bereich
3.2 Gewerblicher Bereich
3.3 Industrieller Bereich - Gegenüberstellung der einzelnen Nutzungsklassen
- Für welche Vinylboden-Arten gelten die Nutzungsklassen?
- Unser Fazit zu Vinyl Laminat Nutzungsklassen
1. Welche Bedeutung hat die Nutzschicht eines Vinylbodens?
Wie stark ein Vinylboden belastet werden kann, bestimmt die Nutzschicht beziehungsweise die Oberflächenversiegelung. Je nachdem, wie abriebfest, stoßresistent und beständig gegenüber Feuchtigkeit, Hitze und UV-Strahlung diese ist, desto länger wird die Nutzschicht und somit das Klick Vinyl halten. Sie sollten deshalb immer einen Boden auswählen, der Ihren Beanspruchungen standhält. Die Einteilung der Vinylböden in Nutzungsklassen hilft Ihnen dabei, sich über die jeweiligen Eigenschaften zu informieren und das passende Produkt für Ihre Bedürfnisse zu finden.
2. Wer legt die Nutzungsklassen fest?
Die DIN-Norm EN ISO 10874:2012-04 legt die drei Nutzungsklassen von Klick Vinyl fest. Jede setzt sich aus zwei Zahlen zusammen: Dabei steht die erste Zahl für den Einsatzbereich (privat, gewerblich, industriell) und die zweite für die Belastbarkeit (leicht, normal stark). Für beide gilt: Je höher der Wert, desto belastbarer ist der Vinyl Laminat. Für die unterschiedlichen Nutzungsklassen gibt es jeweils ein Piktogramm, das auf der Produktverpackung abgebildet ist.
3. Die Nutzungsklassen von Vinyl Laminat
Bevor wir ins Detail gehen, listen wir erst einmal alle bestehenden Nutzungsklassen und ihren Einsatzbereich auf:
- Für die private Nutzung gibt es die Klassen 21, 22 und 23.
- Für die gewerbliche Nutzung gibt es die Klassen 31, 32 und 33.
- Für die industrielle Nutzung gibt es die Klassen 41, 42 und 43.
3.1 Privater Bereich
Zu dieser Kategorie zählen die Nutzungsklassen 21, 22 und 23. Dabei sind Vinylböden der Kategorie 21 zwar schön günstig, aber nicht besonders belastbar. Sie eignen sich maximal für den Einsatz in Räumen, die nicht häufig genutzt werden, etwa das Gäste- oder Schlafzimmer. In Wohn- und Esszimmer ist erfahrungsgemäß etwas mehr los, hier sollten Sie auf ein Vinyl Laminat der Nutzungsklasse 22 zurückgreifen. In Fluren und Kinderzimmern ist die Nutzungsklasse 23 angebracht, herrscht hier doch eine stete Beanspruchung.
Expertentipp: Legen Sie vor dem Kauf fest, in welchem Raum der Vinyl Laminat zukünftig liegen wird und welchen Beanspruchungen es dort standhalten muss. |
3.2 Gewerblicher Bereich
Die Nutzungsklassen 31, 32 und 33 sind für Büros, Geschäfte und Schulen geeignet. In Arbeitsumgebungen, in denen nicht so viel los ist, genügt ein Vinyl Laminat mit Nutzungsklasse 31. In Läden und Hotels, in denen täglich viele Menschen ein und aus gehen, sollte es mindestens ein Vinylboden der Kategorie 32 sein. Viel frequentierte Einrichtungen wie Kaufhäuser, Klassenzimmer, Discotheken und Pflegheime sind mit Vinyl Laminat der Nutzungsklasse 33 bestens ausgestattet.
3.3 Industrieller Bereich
Für die meistens von Ihnen sind die Nutzungsklassen 41, 42 und 43 nicht weiter relevant, denn sie sind für das Industriegewerbe gedacht. Vinyl Laminat aus dieser Kategorie ist extrem robust und pflegeleicht. Es besteht ausschließlich aus Vinyl oder Kunststoff und enthält keine weiteren Zusatzstoffe.
4. Gegenüberstellung der einzelnen Nutzungsklassen
Das waren viele Informationen auf einmal. Für eine bessere Übersichtlichkeit haben wir Ihnen die Eigenschaften und Merkmale der einzelnen Nutzungsklassen zusammengetragen und in einer Tabelle gegenübergestellt:
Nutzungsklasse | Verwendungsbereich | Beschreibung | Nutzungsintensität | Raumbeispiel |
21 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Geringe Nutzung |
Leicht | Gäste- & Schlafzimmer |
22 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Durchschnittliche Nutzung | Normal | Wohn- & Esszimmer, Flur |
23 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Starke Nutzung |
Stark | Eingangsbereich, Küche, Treppenflur |
31 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Geringe oder zeitweise Nutzung | Leicht | Hotelzimmer, Kleinbüros, Konferenzräume |
32 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Kontinuierliche Nutzung | Normal | Büros, Boutiquen, Warteräume |
33 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Intensive Nutzung |
Stark | Kaufhäuser, Hallen, Klassenzimmer |
41 | Industrieller Bereich |
Zweitweise Nutzung |
Leicht | Werkstätten |
42 | Industrieller Bereich |
Kontinuierliche Nutzung |
Normal | Lagerräume, Werkstätten |
43 | Industrieller Bereich |
Intensive Nutzung |
Stark | Lagerflächen, Produktions- hallen |
5. Für welche Vinylboden-Arten gelten die Nutzungsklassen?
Die aufgeführten Nutzungsklassen gelten für alle Arten von Kunststoffböden.
Achtung: Beauftragen Sie einen Fachmann mit der Verlegung Ihres Vinyl Laminats oder massiven Vinylbodens, wenn keine handwerklichen Erfahrungen und Vorkenntnisse vorliegen. Denn ob ein Fußboden lange hält, hängt auch immer davon ab, ob er fachgerecht verlegt wurde. |
5. Unser Fazit zu Vinyl Laminat Nutzungsklassen
Die Nutzungsklassen sind bei der Entscheidung für einen Bodenbelag aus Vinyl sehr nützlich und helfen bei der Orientierung im breit aufgestellten Angebot. Sie sollten sich deshalb immer vor dem Kauf überlegen, wie viele Personen den Raum im Durchschnitt betreten werden und gezielt nach der empfohlenen Nutzungsklasse suchen. Wenn Sie unsicher sind, kaufen Sie am besten ein Vinyl Laminat mit einer höheren Nutzungsklasse. Ganz nach dem Motto: Besser zu viel, als zu wenig. Damit machen Sie auf jeden Fall nichts verkehrt.